Steckengeblieben in Dubai – Teil 1

Fotomäßig ist in letzter Zeit nicht viel passiert. Das bisschen, was ich eingefangen habe, kann ich leider nicht hochladen, weil ich keine Ahnung hab wo meine SD-Karte ist. Fotoblogs werden die nächsten Beiträge also nicht, mal sehen, was ich so für Schnappschüsse vom Handy hier reinwerfen kann.
Außerdem hänge ich (offensichtlich) ein ganzes Stück hinterher mit den Beiträgen. Ich hab alles bis Mitte April fertiggeschrieben und werfe die im Laufe der nächsten Wochen hierhin.

 

So gegen Mittag komme ich endlich in dem Industriegebiet in Sharjah an. Mein Plan für die nächsten Tage ist erst mal einen Schrauber zu finden, der mir mit meinem Motor helfen kann.
Eine Adresse habe ich hier von einem Schrauber aus Muscat bekommen, die fahre ich zuerst an und nach einer Weile und drei verschiedenen Schraubern, die sich das angucken, soll ich mal ins Büro kommen und warten. Worauf, weiß ich nicht so genau.
Mehr passiert hier aber erst mal nicht und weil sich das wie eine Sackgasse anfühlt, hake ich noch ein paarmal nach, bis die dann Zugeben, dass die mir hier mit meinem Motor nicht helfen können.
Mist.
Naja, völlig unmobil bin ich ja nicht und buche mir hier als erstes ein Bett für die Nacht. Zehn Euro sind hier die unterste Preisgrenze für ein Bett im Schlafsaal.
Das Hostel ist viel zu klein für die Menge an Betten, ziemlich ranzig und auch sonst nicht so wirklich einladend.
Ich bin noch völlig erschöpft von der Fahrt und den Umständen entsprechend geht’s mir ziemlich scheiße.
Der Preisspiegel hier hebt meine Stimmung auch nicht wirklich an und ich Skype ein wenig mit zu Hause, um meinen Frust loszuwerden.
Nach viel Gequatsche steht fest, dass ich mein Budget einfach ein bisschen anheben muss, damit ich hier nicht völlig im Ranz versinke.
Dazu sei noch erwähnt, dass ich eigentlich versuche unter 600€ im Monat, bzw. 20€ am Tag zu leben. Bisher hat das auch ganz gut funktioniert, das Limit hebe ich jetzt aber Mal (temporär) auf.

Gesagt, getan – erster Punkt auf der Agenda ist ordentlich Abendessen zu gehen und den Preis dabei vollkommen zu ignorieren.
Ich fahre ein bisschen durch die Gegend (Dubai ist übrigens wirklich nicht fußgängerfreundlich) und entdecke ein nett aussehendes Thai-Restaurant.
Glücksgriff! Die ganze Belegschaft ist Thai und das Publikum auch. Es gibt Kaeng Massaman, eines meiner Lieblingscurrys aus Thailand, einen Haufen Beilagen und eine viel zu süße Limonade. Alles schmeckt wahnsinnig gut und ich bin vor allem satt und zufrieden.
Die 17 Euro, die ich dafür ausgebe, sind es mir mehr als Wert.

Als Nächstes muss sich auf jeden Fall was an der Hostelsituation ändern. Heute Nacht verbringe ich noch hier in dem Loch, für die nächste Woche habe ich ein Bett in einem deutlich besseren Hostel in Dubai Marina gebucht.
Das kostet zwar gute 20€, aber was soll’s.
(Ich reite so auf dem Geldthema herum, weil sich meine Gesamteinstellung dazu in diesen Tagen enorm geändert hat. Immerhin bin ich jetzt schon neun Monate unterwegs und die Budgetierung spielt eine relativ große Rolle für mich. Ich notiere alle Ausgaben und bin relativ streng mit mir, weil die ganze Idee ja ist, so lange wie irgendwie möglich unterwegs zu sein. Das funktioniert aber nur, wenn ich sorgsam mit dem Geld umgehe.)

 

Nach einer unruhigen Nacht stehen heute zu erst Umzug und Orga auf meinem Plan. Die Fahrt von Sharjah nach Marina dauert eine gute halbe Stunde auf der Autobahn und mir wird das erste Mal so richtig die Dimension von dieser Stadt bewusst.
Dubai ist riesig.
Nicht nur zieht sich hier alles in die Länge, auch die schiere Höhe von den ganzen Gebäuden ist mehr als beeindruckend. Unter anderem geht es vorbei am Burj Khalifa, dem mit 828m höchsten Gebäude der Welt, der die ganzen 60-Etagen Hochhäuser lächerlich klein aussehen lässt.
Gerade ist noch ein weiteres Megaprojekt in Bau, „The Tower“ in Dubai Creek, der irgendwo zwischen 900 und 1.400m liegen soll, wenn er fertiggestellt ist.
Völlig verrückt sind die hier alle!


Mit viel zu heißem Motor komme ich in Marina an und finde nach kurzer Suche einen Parkplatz und danach das Hostel.
„Tina’s Backpackers“ heißt der Schuppen, der die nächsten Tage mein zu Hause sein soll.
Das Hostel ist geräumig und sauber und hat eine riesen Terrasse, die Küche ist ein bisschen chaotisch, aber insgesamt ist das hier ein sehr sympathischer Ort.
Ich hole erst mal den Schlaf nach, den ich in den letzten Tagen verpasst hab, kaufe jede Menge ein und Koche was, bevor ich mich ein bisschen mit den anderen Gästen verquatsche.
Einer von den Jungs kann Bier organisieren und da das meiner Stimmung gerade sehr entgegenkommt, nehme ich das Angebot gerne an.
Der Abend hält noch eine Weile an, bis es dann frohen Mutes ins gemütliche Bett geht.

Die nächsten Tage fahre ich ein bisschen durch die Industrieviertel und klappere einige Werkstätten ab, leider ohne Erfolg.
Zwar gibt es hier mehr Auswahl als im Oman, aber mit dem Modell sind die alle ein bisschen überfordert.
Dafür sind die Abende immerhin feucht-fröhlig.
An Tag drei finde ich dann endlich jemanden, der mir sagt, dass er sich das angucken und vermutlich reparieren kann.
Ich wechsle (spät abends und völlig verkatert) Hostels, ans andere Ende der Stadt. Diesmal ins „Dubai Youth Hostel“, in die nähe von der Werkstatt.
Die Jungs sind wohl in der Lage den Motor und die Kühlung zu reparieren, wollen alles in allem gute 1.500 € haben.
Ich gehe noch mal in mich und wäge die Alternativen ab, dann gebe ich das OK für die Reparatur, in der Hoffnung, dass das alle Probleme löst, die ich aktuell habe.