Ushguli und Innerkartlien

Etwa 40 Kilometer müssen wir auf einer doch sehr abenteuerlichen „Straße“ zurücklegen. Ohne Geländewagen hat man hier definitiv keine Chance! Was anfangs noch eine gut geteerte Straße ist, wird nach etwa 20 Kilometern durch Geröll und etwas später durch Staub und Sandstein ersetzt. Auf der linken Seite geht es steil nach oben, rechts geht es den Abhang hinunter, nur wenige Zentimeter vom Reifen entfernt.
Wir haben Glück, dass wir so spät dran sind, so haben wir kaum Gegenverkehr und die ganze Breite für uns. Ausweichstellen gibt es aber genug, sodass der wenige Verkehr hier trotzdem recht problemlos läuft.

So kriechen wir hubbelig, aber gemütlich die Straße entlang, bis wir pünktlich mit Sonnenuntergang Ushguli erreichen.
Das Dorf ist deutlich kleiner als Mestia, aber touristisch genug, dass wir hier schnell ein uriges Restaurant finden.

So um 11 bauen wir unser Zelt direkt neben dem Dorf auf, unter fantastischem Sternenhimmel.

 

Der nächste Morgen startet viel zu früh – Julian und ich wollen Zeitraffer vom Sonnenaufgang machen. Ich quäle mich um kurz vor 6 aus dem Schlafsack, Julian ist heute zu faul (Kann ich auch wirklich nicht übel nehmen…).

Ushguli in den Morgenstunden

Kurzes Zeitraffer

Für den richtigen Sonnenaufgang war ich sogar schon zu spät – schade. Vielleicht beschränke ich mich in Zukunft einfach auf den Sonnenuntergang und spiegle einfach die Zeitachse, das ist weniger ermüdend.

Gute drei Stunden kann ich dann aber noch schlafen, bis wir aufbrechen und unseren Tag mit einem ordentlichen Frühstück und einem kleinen Spaziergang in der Stadt starten.

 

Heute sind wir zu faul, eine größere Wanderung in Angriff zu nehmen. Außerdem haben wir noch einiges an Strecke vor uns. Unsere gemeinsame Zeit ist schon halb vorbei und wir wollen noch nach Tusheti, der Bergregion im Nordosten von Georgien. Heute verbringen wir also vor allem im Auto. Die Strecke geht jetzt gute 50 Kilometer über unbefestigte Wege. Viel schneller als 10 km/h sind hier absolut nicht drin. Außerdem startet der Weg sehr steil, was dazu führt, dass die erste Motor-Überhitzung nicht lange auf sich warten lässt.
Naja, passiert.
Ich kenne mein Auto ja inzwischen ganz gut, für uns heißt das vor allem: Pause machen und Gegend bestaunen.

Den Pass haben wir dann aber doch recht zügig erreicht, ab jetzt geht’s bergab!
Insgesamt von 2.600m auf etwa 1.300m, bis wir wieder befestigte Straße unter den Reifen spüren. Was für ein fantastisches Gefühl!
Gute drei Stunden dauert die Abfahrt. Anstrengend ist das Offroad-Gegurke aber, wie 10 Stunden normales fahren.

Nachmittagslicht im Tal

 

Wir machen einen ersten längeren Stopp am Abend in Tsageri. Trotz des sowieso schon sehr langen Tages beschließen wir heute noch nach Kutaisi zu fahren.
Eine sehr gute Entscheidung, wie sich etwas später herausstellt.
Wir gehen sehr ausgiebig essen und betrinken uns noch bis spät in den Abend. Unser Apartment für die Nacht ist zentral und auch wunderbar torkelnd zu erreichen.

 

Julian und ich sind am nächsten Morgen ein bisschen durch. Kai war klug genug auf die letzten vier alkoholischen Getränke zu verzichten.
Tja, Pech gehabt!

Wir haben ein ausgedehntes Frühstück in einem wirklich schönen Teehaus, bevor wir uns auf den Weg machen.
Erster Halt heute ist Uplistsikhe, die Höhlenstadt.
Ich war hier zwar schonmal, aber da das Teil sowieso auf dem Weg liegt, legen wir hier am Nachmittag eine erste Pause ein. Ich schlürfe Milchshake im Café, Kai und Julian schauen sich die Stadt an.

Tal auf dem Weg zur Höhlenstadt

Uplistsikhe

Industriegelände in Kaspi

 

Am Abend erreichen wir Ananuri, oder besser: ein sehr, sehr schickes Restaurant, kurz vor Ananuri. Ich war hier schon ein paar Mal, da das direkt an der Straße in Richtung Kasbek liegt. Die Preise sind voll okay und bislang war ich hier immer der einzige Gast.
So auch heute.
Wir flüchten nach einem Hornissenangriff von der Terrasse in den echt schicken Innenraum und schlagen uns völlig underdressed die Bäuche voll. Wir haben jede Menge Spaß, lassen es uns gut gehen und dürfen am Ende gemeinsam ~39 € hinblättern. In Anbetracht der Menge an Essen und Wein, die wir hier verdrückt haben ist das echt günstig!

Wenige Minuten später sind wir im vollen Trekking Modus und schlagen das Zelt in der Nähe auf. Morgen wollen wir endlich Omalo erreichen, im Herzen von Tusheti.