Yerewan und drumherum

Gute vier Wochen habe ich inzwischen im Land verbracht. Eine weitere wird noch angehängt.

Die Zeit habe ich mehr oder weniger zu gleichen Teilen in Yerewan und in Yerwans Umgebung verbracht, mit etwas mehr Zeit in der Hauptstadt.

Die Stadt ist unerwartet westlich. Eine hippe Bar jagt die andere, die Restaurant und Fastfood-Szene sieht ähnlich aus. Zwar findet man hier an jeder Ecke einen Kebapladen, aber die nächste Pizzeria ist nie weiter weg, als der nächste Burgerladen.

Ich lerne, dass der größte Teil der Armenischen Bevölkerung außerhalb von Armenien und vor allem in den Staaten lebt. Das erklärt auch die vielen westlichen Einflüsse und den großen Anteil an Englischsprechender Bevölkerung.

Ich stecke ein wenig fest in der Stadt, weil ich mich noch final um das Iran-Visa kümmern muss. Der ganze Prozess ist aufwendiger und Zeitfressender, als ich angenommen habe. Insgesamt vier mal bin ich bei der Botschaft, immer wieder mit den gleichen Gesichtern. Ob man ein Visum bekommt oder nicht, scheint hier ein bisschen willkürlich.

Letzten Endes hat aber alles geklappt und ich darf für 30 Tage in den Iran.

Zwischen den Botschafts-Besuchen habe ich jede Menge Zeit, die ich neben Arbeit an meiner Webseite auch mit viel Sightseeing verbringe.

Die schönsten Eindrücke habe ich natürlich versucht festzuhalten:

Fußballsplatz neben meinem ersten Hostel

Einer der vielen Märkte

Kirche Gregor des Erleuchters

Verfallener Spielplatz

Die Kaskaden

Am Platz der Republik (zu klassischer Musik)

Im Kunstviertel

Ein Weingarten / Restaurant

Katoghike-Kirche

Jugendliche vor der Oper

Freiheitsplatz und Oper

Blick über den kleinen Fluss Hrasdan

Im Stadtviertel Kond

Alte Markthalle

Blaue Moschee

 

Immer wieder geht es für mich aber auch raus aus der Stadt. Zuerst zum Klettern. Über ein paar Ecken habe ich ein paar Jungs aus der sehr kleinen Kletterszene hier kennengelernt. Eine Halle gibt es leider nicht mehr, dafür aber einiges an Routen am Fels. Unglücklicherweise spielt nach der ersten Woche das Wetter nicht mehr mit und es soll bei einmal Klettern bleiben. Sehr schade, die Routen haben es mir wirklich angetan.

Mit den zwei Jungs bin ich noch ein bisschen in Kontakt, aber leider ergibt sich keine Gelegenheit mehr. Inzwischen ist es schlichtweg zu kalt.

Generell ist dieser Monat ein klarer Jahreswechselumschwung in Armenien. Die Temperaturen sind immer häufiger einstellig und Regen wird inzwischen nurnoch von Nebel abgelöst.

Der größere Teil meiner Ausflüge raus aus der Stadt passiert glücklicherweise bei gutem Wetter, wenngleich die Luft in Armenien permanent ziemlich diesig zu sein scheint.

 

Ein erster Ausflug führt mich zum Kloster Geghard, dass sehr dramatisch am Ende einer Schlucht liegt und zur Hälfte in den Felsen geschlagen ist.
Ich bin zwar nicht gläubig, kann aber gut verstehen, wie einem dieser Ort das Gefühl einer höheren Macht vermitteln kann. Einige Räume der Kirche gehen zurück ins neunte Jahrhundert und die Akustik in den Räumen ist unbeschreiblich und ein bisschen gruselig.

Einer der originalen Räume

Am Abend geht es eine Schotterpiste hoch, zum „Gipfelkreuz“ hinter dem Kloster. Hier oben sind nur knapp unter null Grad, mit meiner Fleece-Decke ist das aber kein Problem. Der Blick am nächsten Morgen ist den Umweg auf jeden Fall wert.

Ararat im Hintergrund

 

Einen Nachmittag und Abend verbringe ich beim Tempel Garni. Der ist komplett restauriert und steht vor allem dekorativ in der Gegend rum.
Der Rest der Anlage liegt komplett in Ruinen, die mal mehr, mal weniger gut erhalten sind. Wahnsinnig spannend ist das hier nicht, aber der Tempel gibt immerhin ein schickes Fotomotiv.

 

In meiner vorletzten Woche im Land Besuche ich außerdem die Ruinen von der Swartnotz Kathedrale. Völlig Menschenleer kann man hier wunderbar nachvollziehen, wie das einmal ausgesehen haben muss.

 

Ein weiterer Ausflug führt mich zur Kasagh-Schlucht, an der man das Kloster Hovhannavank finden kann, das hier sehr schick direkt am Abgrund zur Schlucht erbaut wurde und bei meinem Besuch zwar schon geschlossen ist, dafür aber von herrlichem Licht der Goldenen Stunde beleuchtet wird.

Ararat im Hintergrund


 

Natürlich ist noch einiges mehr passiert, so habe ich viele nette Menschen kennengelernt, den einzigen Kicker in ganz Yerewan entdeckt (und auch direkt gegen Armenien-Meister verloren), fünf verschiedene Hostels ausprobiert, mich mit einer Erkältung herumgeschlagen und noch ein bisschen im Webdesign-Bereich gearbeitet (capricornum.de).

Ich bin aber schlichtweg zu faul, diesen Monat weiter ins Detail zu gehen.

Den nächsten Beitrag gibt’s im Iran, Ich bekomme mal wieder Besuch von Julian, was ich wirklich toll finde. Außerdem bringt der mir das Carnet de Passages mit, ohne das wir sowieso nicht in den Iran kommen.